Kann man denn überhaupt einen Fußball-Blog betreiben, wenn man diese never-ending Debatte nicht auch führt?
Ich denke nicht. Und solange Messi und Cristiano Ronaldo noch aktiv spielen, kann ich nicht anders – und das möchte ich auch gar nicht.

Aktuell begeistert Messi auf dem Fußballplatz. Bei der Klub-WM zeigt er wieder einmal, dass er immer noch spielentscheidend ist und sein linker Zauberfuß noch immer diese besondere magic am Ball versprüht. Gegen seinen Siegtreffer im letzten Spiel hätte sicher auch Altmeister Juninho nichts einzuwenden. Der Bewegungsradius ist zwar deutlich kleiner, und manchmal denkt man, Messi macht einen entspannten Sonntagsspaziergang – aber im nächsten Moment macht er eben Dinge, die andere nicht können.

Und Ronaldo währenddessen? Nun ja, sein Programm ist ein guter Kontrast zum bespielten Grün. Wie üblich zu dieser Jahreszeit ist sein Insta-Game sehr strong. Sein Lieblingsmotiv? Er selbst.
Und bei seinem letzten Post habe ich kurz überlegt, ob das nicht ein Preview vom kommenden Playboy-Shooting ist. Aber genau das feier ich auch. Wie es mich nervt, wenn Menschen nichts Besseres zu tun haben, als sich das Maul darüber zu zerreißen, was wer macht, wie er sich präsentiert, und dem Ganzen viel zu viel Bedeutung beimessen. Als ob sie dadurch irgendwelche Rückschlüsse über ihn als Person oder seinen Charakter ziehen könnten.
Kann ich auch nicht – aber das muss ich auch nicht. Und es spielt überhaupt keine Rolle. Denn egal, welchen Anschein es auch macht: CR7 ordnet alles dem Fußball unter und ist mit Sicherheit einer – wenn nicht sogar der – professionellste Sportler unter uns. Das wird keiner abstreiten können.
Das hat man zuletzt auch bei der Nations League gesehen. Gewinnen bedeutet ihm alles – und dafür investiert er auch alles. Entscheidend ist auf dem Platz. Es hat Gründe, warum solche Fußball-Floskeln immer wieder genau ins Schwarze treffen – da muss man gar nicht mehr viel sagen.

Außerdem ist es schon sehr ironisch, dass im Zeitalter von Social Media, wo fast jeder darauf bedacht ist, sich optimal in Szene zu setzen und bloß nur die tollsten Seiten von sich zu präsentieren, immer diese Leichtigkeit da ist, über andere zu urteilen.
Aber nur ein kleiner Denkanstoß an dieser Stelle …

Kommen wir zur eigentlichen Frage: Wer ist denn nun der GOAT?
Diese Frage scheidet die Geister rund um den Globus. Zum Teil nimmt es schon fanatische Züge an – und für nicht wenige ist es nicht einfach nur eine Frage, sondern eher eine Religion.
Ich hab schon erlebt, wie sich Menschen deswegen geprügelt haben. Und auch wenn ich jetzt etwas lachen muss: Das ist nicht cool. Jegliche Form von Gewalt lehnen wir ab! Aber ein bisschen witzig war es schon.
Auf irgendeine Art und Weise hat mir diese Hingabe imponiert – da bin ich ehrlich.

Aber wir schweifen ab. Für mich ist die Frage ganz schnell beantwortet: Beide sind der GOAT!
Wieso muss man überhaupt versuchen, Messi und Cristiano Ronaldo miteinander zu vergleichen und nur einen als „The Greatest of All Time“ krönen zu können?
Ich verstehe den sportlichen Gedanken dahinter – es gibt nur einen Platz eins. Sich diesen Platz zu teilen ist nie befriedigend und nicht im Sinne des sportlichen Wettkampfs.
Doch diese beiden Fußballer sind einzigartig, und keiner von beiden hat weniger verdient. Sie sind beide die absolute Ausnahme unter Millionen.
Wir sollten alle lieber dankbar sein und dieses Privileg zu schätzen wissen, dass wir die beiden besten Fußballer aller Zeiten hautnah verfolgen konnten – und nicht versetzt in unterschiedlichen Dekaden.
Das macht es noch viel besonderer.

Damit möchte ich auch keine einzige Ikone dieses Spiels abwerten – und alle Namen wie Beckenbauer, Pelé, Maradona, Zidane oder auch R9 haben ihren Platz auf der GOAT-Liste sicher.
Doch der entscheidende Unterschied, was Messi und Cristiano Ronaldo all diesen anderen Spielern voraus haben, ist die Verweildauer an der Spitze.
Eine Prime Time über ein Jahrzehnt – das sucht seinesgleichen.
Das werden die Letzten erst registrieren, wenn viele Jahre ins Land gezogen sind.

Wieso stört mich also dieser ständige Vergleich?
Messi und Cristiano Ronaldo sind einfach komplett unterschiedliche Spielertypen.
Klar, man kann jetzt sagen, dass CR7 der bessere Torjäger ist und Messi dafür der bessere Spielmacher – aber das erspare ich uns jetzt.
Ich bin mir sicher, ihr kennt alle diese Diskussionen.

Es sind beides Vorbilder. Es sind beides Spieler, für die Menschen weltweit ins Stadion pilgern.
Es sind beides Spieler, die den Fußball nachhaltig geprägt und verändert haben.

In Messi wird Talent zur Menschengestalt – Ronaldo ist die fleischgewordene Entschlossenheit.
Und das heißt nicht, dass der eine jeweils nur das eine hat. Es ist ein Zusammenspiel aller Faktoren mit unterschiedlicher Gewichtung.

Mein Tipp:
Zurücklehnen und genießen – so lange es noch geht.

Ach, und falls ihr mal in irgendeiner fremden, wortkargen Gruppe einen guten Opener braucht, um die Stille zu brechen:
Einfach mal in die Runde fragen: „Messi oder Ronaldo?“
Aber bleibt achtsam – manche nehmen das zu ernst!

Also, Freunde: Lasst die Fäuste in den Taschen – bis demnächst!

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